Kurdische Kulturwochen
Okt und Nov 2023

Nachdem in den vergangen Jahren Afghanistan, Syrien und Iran im Mittelpunkt der Kulturwochen standen, wollen wir in diesem Jahr mit der Region Kurdistan beschäftigen.

Du hast richtig gelesen, es handelt sich um Regionen, nicht um Länder. Auch wenn die letzten Jahre betitelt waren mit „Afghanistan, Syrien und Iran“, haben wir uns dieses Jahr für einen weitergehenden Begriff entschieden. In dem wir uns von dem nationalen Begriff lösen, machen wir deutlicher, womit wir uns tatsächlich beschäftigen: mit Kulturen, mit Menschen die schon jahrzehntelang nicht mehr in ihren Herkunftsländern leben, mit Gewohnheiten, mit Irritationen, mit Vielfalt. Und diese Vielfalt können wir nicht durch die Grenzen eines Staates betiteln. Deshalb werden wir die Wörter ab diesem Jahr umdrehen. Die Kurdischen Kulturwochen sind der Anfang von etwas Neuem.

Warum kurdische Themen? Kurdinnen erleben als Geflüchtet in vielen Ländern anhaltende und systematische Diskriminierung. Kurdische Gebiete wurden in den letzten Monaten vermehrt durch Länder wie beispielsweise der Türkei angegriffen. Recepp Tayyip Erdogan benutzt in Bezug auf seine Ziele Wörter wie "Ausrotten". Auch das iranische Regime geht besonders hart gegen die aktuellen Proteste in kurdischen Gebieten vor. Dennoch wissen viele Personen der deutschen Mehrheitsgesellschaft kaum etwas über die prekären Lebenssituationen von Kurdinnen.

Durch Ausstellungen, Diskussionen, Konzerte, Theaterstücke, Kochkurse, Lesungen u.v.m. soll durch Kurd*innen selbst auf die Situation der vertriebenen und geschichtsträchtigen Bevölkerungsgruppe aufmerksam gemacht werden.

Unter dem Begriff Kurdistan verstehen wir einen vielfältigen, komplexen Kulturraum und selbstbezeichnende Herkünfte. Im Sinne der politischen Bildung wollen wir keine Haltung zur politischen Debatte nach dem Wunsch oder der Ablehnung einer Staatengründung einnehmen, sondern Denkanstöße für die Erinnerungs- und Zukunftsarbeit durch Referierende formulieren lassen.

PDF-Programm 2023: Kurdische Kulturwochen – Der andere Blick